Autofrei leben

Auto fahren oder autofrei leben? – Blogparade

Ich habe bei mal wieder eine interessante Blogparade bei Vecartec gelesen und mich entschlossen, spontan mal mitzumachen. Das Thema lautet: „Mit dem Auto dabei oder doch besser Autofrei leben?“

Nichts wird derzeit so intensiv diskutiert wie das Thema Klimawandel und was man selbst dagegen tun kann. Ich bin jetzt nicht die Ultra Umweltschützerin, aber man versucht, so gut es geht, nachhaltig zu leben und der Umwelt nicht zu schaden. Das Auto ist dabei ein sehr großer Faktor.

Ich liebe mein Auto

Ja, ich habe ein Auto und ich liebe es, schnell zu fahren. Ich fand auch in meiner Jugend das Thema Tuning sehr spannend und war mehr als einmal auf diversen Tuning Treffen (u.a. GTI- Treffen Wörthersee in den 90ern). Mittlerweile bin ich ruhiger und habe auch die Automarke gewechselt. Genauer genommen haben wir in der Familie sogar drei PKW. Ich selbst fahre schon seit über 20 Jahren Diesel, weil er für mich, bedingt durch viele Langstrecken, vom Verbrauch und von den Spritpreisen her, (noch) am kostengünstigsten ist. Es ist derzeit ein 320 BMW Touring mit 197 PS. Für den Stadtverkehr oder Kurzstrecken steht mir aber noch ein 1.2 Opel Corsa mit 80 PS zur Verfügung, den ich dafür auch regelmäßig nutze.

Öffentliche Verkehrsmittel sind für mich keine Alternative

Es wird immer propagiert man solle doch auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Das mag in der Großstadt ja funktionieren. Hier bei uns am Dorf ist das nicht sehr realistisch. Erbendorf hat rund 5.000 Einwohner. Die nächstgrößeren Städte sind Bayreuth (ca. 35km) und Weiden (ca. 26km) mit dem ÖTNV nur schwer erreichbar. Mit Glück fahren Schulbusse in Richtung Weiden und auch wieder zurück. Ansonsten gibt es alle 2 Stunden (habe den Fahrplan jetzt nicht genau im Kopf) einen Pendelverkehr. Erbendorf hatte einmal 2 Bahnhöfe. Mittlerweile gar keinen mehr. Der nächste Bahnhof befindet sich in Reuth auf der Bahnlinie Hof – Regensburg in etwa 8 km Entfernung. Alternativ gibt es bei uns in der Region noch das BAXI. Das ist eine Art Anruftaxibus, den man buchen kann, um im Umkreis von A nach B zu kommen.

Da es bei uns sehr hügelig ist (wir wohnen im Steinwald), ist für mich das Fahrrad keine Alternative, auch nicht für die täglichen Besorgungen. Bei 6 Personen hat man immer viel zu schleppen. Zudem ist es für mich ein Zeitproblem. Mein Tageszeitplan ist streng durchgetacktet…

Wenn ich das jetzt so durchlese, klingt das nach ziemlich viel Ausreden. Ist es aber nicht, sondern der derzeitige Zustand. Mein Mann fährt im Schnitt täglich zwischen 40 und 80 km einfach zur Arbeit. Zwei Söhne besuchen Schulen in 20 bzw. 35 km Entfernung. Eine Tochter hat ebenfalls fast 40 km Schulweg einfach. Die Kleinste besucht noch die Grundschule und hat einen Schulweg von rund 1 km, der zu Fuß bewältigt werden kann. Einzig ich arbeite von zu Hause aus und habe keinen Arbeitsweg, dafür bin ich mehrmals in der Woche ein Mama Taxi.

Das Auto als Stück Freiheit

Für mich bedeutet das Auto auch ein Stück Freiheit. Ich kann losfahren wenn ich möchte, brauche keine Rücksicht auf irgendwelche Fahrpläne zu nehmen, die es am Wochenende gar nicht gäbe. Schnell mal einen Arzttermin wahrnehmen? Das kranke Kind von der Schule holen? Keine Chance!

Oft wird ja mit Carsharing und dergleichen argumentiert, aber auch das gibt es bei uns in der weniger dicht besiedelten Region nicht. In München, Berlin oder Hamburg würde ich wohl auch kein Auto brauchen oder benutzen. Aber es ist jetzt so wie es ist. Diese Art Mobilität wäre für mich kein Grund in die Großstadt zu ziehen.

Mein Beitrag zum Umweltschutz in anderen Bereichen

Ich spare natürlich manche Fahrten ein, lege sie zusammen oder suche nach anderen Lösungswegen, aber bewusst auf ein Auto werde ich nicht verzichten. Im Übrigen stehe ich auch dem E-Auto eher skeptisch gegenüber, weil mir die Technik in dem Sinn noch nicht ausgereift erscheint, zumindest nicht so weit, als könnte sie ein herkömmliches Auto adäquat ersetzen.

Daher bleibt beim Thema Auto alles wie gehabt. Dafür spare ich in anderen Bereichen und trage mit Nachhaltigkeit und Verzicht bei übermäßigem Konsum zu einem kleinen Anteil zum Umweltschutz/Klimawandel bei. Das geht von Second-Hand, über Flohmarkt, Sachen benutzen bis sie kaputt bzw. nicht mehr zu reparieren sind, bis hin zu Achtsamkeit bei Lebensmitteln.

Ich bin schon total auf die anderen Beiträge der Blogparade gespannt. Da kann ich mir vorstellen, dass bei diesem Thema doch gewisse Kontroversen entstehen könnten. Ich hoffe auf einen respektvollen Austausch – natürlich auch hier in den Kommentaren.

9 Gedanken zu „Auto fahren oder autofrei leben? – Blogparade

  1. Anne

    Wir leben seit März auch Autofrei. Bisher läuft es besser als gedacht, aber da spielt auch Corona ordentlich mit rein. Immerhin bin ich nun im Home Office und muss nicht so viel Fahrrad fahren.

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    1. Wortschubse Beitragsautor

      Stimmt, in Zeiten von Corona blieb auch bei uns das Auto öfters stehen, weil allein die Mama-Taxifahrten ausgefallen sind. Mittlerweile hat sich das aber wieder eingependelt

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  2. David

    Hi Anja, Schwieriges Thema und man muss da auch zwischen den Wohnorten entscheiden. Als Stadtmensch würde ich definitiv auf ein Auto verzichten und die ÖV benutzen. Als Landmensch bin ich aber auf mein Auto angewiesen. LG David

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  3. Pingback: Plastikfrei leben – wie geht das? - Wortschubse testet

  4. Baveno

    Ja, das liebe Auto – ohne es keine Freiheit, das stimmt. Wenn ich meinen Führerschein habe, werde ich auch einen Motorradgrundkurs absolvieren, ich denke, Motorradfahren ist nochmal ein ganz anderes Freiheitsgefühl.

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